Thermografie ist ein vielseitiges Verfahren, welches Bilder mit Bezug zur Temperatur von Oberflächen erstellt. Einer der in der Praxis relevanten Unterschiede ist hierbei die Anwendungsgeschwindigkeit und die Tatsache, dass keine externe Lichtquelle notwendig ist. Bei anderen Bildgebungsmöglichkeiten kann das Beleuchten des Bereiches oftmals ein Problem darstellen. Es ist außerdem von großer Wichtigkeit, dass nicht nur jeder Winkel ausgeleuchtet wird, sondern auch noch gleichmäßig viel Licht ausgestrahlt wird. Bei der Thermografie hingegen wird kein Licht benötigt, da Infrarotstrahlung für die Bildgebung genutzt wird.

Das Verfahren ist dabei relativ einfach, auch wenn trotzdem spezialisierte Technik benötigt wird. Essenziell für das Durchführen dieses Prozesses ist eine gleichmäßige Infrarotstrahlung. Diese wird anhand eines Referenzwertes genormt, um so Unterschiede zu vorhandenen Oberflächen feststellen zu können. Danach muss lediglich eine Oberfläche bestrahlt werden, sodass sich ein Bild daraus ergeben kann. Die Durchführung dauert abhängig von der Präzision eine gewisse Zeit. Währenddessen sollte das Aufnahmegerät nicht bewegt werden, da die relativen Positionen wichtig für die Erfassung sind. Abhängig von der Temperatur der Oberfläche werden die Infrarotstrahlen schließlich in einer unterschiedlichen Intensität zurückgeworfen. Diese Differenz in der Intensität kann von einem speziellen Gerät gemessen werden und anhand dieser Informationen kann ein umfassendes Wärmebild erstellt werden.

Die Anwendungsbereiche für eine Wärmebildkamera sind vielseitig und unterschieden sich zumeist stark. Ein gängiges Beispiel ist die Anwendung bei der Isolation von Gebäuden. Idealerweise sollte möglichst wenig Wärme aus einem Haus ausstrahlen, sodass auch wenig von der besagten Wärme verschwendet wird. Sollte die Isolation eines Hauses nun nicht mehr ideal funktionieren oder falls Mängel in der Konstruktion auftreten, kann eine Wärmebildkamera eingesetzt werden. Auf der resultierenden Aufnahme werden betroffene Stellen klar hervorgehoben, sodass einfach erkennbar ist, wo die Wärme aus dem Gebäude dringt. Dieser Anwendungsbereich bezieht sich allerdings nicht nur auf Privatobjekte, sondern vor Allem auch Bürogebäude oder größere Konstruktionen. Insbesondere bei großen Objekten lässt sich bereits mit einer einzelnen Wärmebildaufnahme eine große Menge an Geld sparen, da es bei der Wärmeisolation um langfristige laufende Kosten geht.

Eine Wärmebildaufnahme kann aber auch bei einem Menschen oder bei Tieren angewendet werden. Anhand einer solchen Aufnahme lassen sich meist prophylaktisch einfache Krankheiten erkennen, sodass weitere Untersuchungen eingeleitet werden können. Auch wenn eine solche Aufnahme nur eine geringe Hilfe bei der Diagnose ist, so ist eine erhöhte Körpertemperatur in der Regel ein Zeichen von etwaigen Krankheiten. Es gilt zu beachten, dass bei diesem Anwendungsbereich die Messergebnisse nicht vollständig verlässlich sind.

Alles in allem lässt sich sagen, dass die Thermografie an vielen Stellen ein praktisches Verfahren ist, um Aufschluss über die Entwicklung von Temperaturen auf einer Oberfläche zu gewinnen.  

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